Waldeck. (mez)
Zu einem Sommergespräch trafen sich die beiden Vorsitzenden der Mittelstandsunionvereinigungen der Kreisverbände aus Tirschenreuth, Leonhard Zintl, und des Kreisverbandes Neustadt, Harald Gollwitzer, zusammen mit den beiden Abgeordneten des Bundes Albert Rupprecht und des Landes Tobias Reiß.
Themen waren dabei die drei für die Region wichtigen Säulen Bildung, Wirtschaftsförderung und Infrastruktur.
Eingangs dankte Leonhard Zintl dem Abgeordneten Albert Rupprecht für seinen erfolgreichen Einsatz beim Erhalt und der Fortführung des GA-Wirtschaftförderung bis zum Jahr 2020. Der Abgeordnete erläuterte dabei den beiden Kreisvorsitzenden die neue Förderkarte, aus der ersichtlich ist, welche Unternehmen in welchen Regionen eine Wirtschaftsförderung erhalten können.
Die neue Fördergebietskarte gilt ganz aktuell seit dem 1. Juli. Die EU-Kommission hätte diese noch kippen können, so Rupprecht, aber es ist jetzt amtlich – die gesamte Nordoberpfalz bleibt Fördergebiet.
Nachdem die EU-Kommission mit ihrem Beschluss über das Beihilferegime unserer Region faire Förderbedingungen verwehrt hat, konnten wir dennoch durch Nachverhandlungen das Beste aus dieser Situation rausholen. Mühselig wurde ein Tausch innerhalb Deutschlands organisiert, für den Rupprecht seinen Kollegen auch dankbar ist. Ein Teil der Nordoberpfalz ist jetzt C- und ein weiterer Teil ist D- Fördergebiet.
Ursprünglich hätte Bayern seine Fördermöglichkeiten für die Unternehmen im Grenzland vollständig verloren. Eine gute Nachricht hatte auch MdL Tobias Reiß parat. So erhält die Nordoberpfalz aus München zusätzliche zehn Millionen Euro an Fördermitteln. Damit können laufende Förderanträge von Unternehmen bewilligt werden – und zwar noch zu den ursprünglich Ende Juni 2014 auslaufenden günstigen Förderkonditionen, so Reiß. Die Auswirkungen der Wirtschaftsförderung wird auch ersichtlich anhand der steigenden Zahlen von Angestelltenverhältnisse, betonte der MdL. Harald Gollwitzer forderte die beiden Abgeordneten dennoch dazu auf, alles dafür zu tun, dass Ostbayern gerade im Grenzgebiet eine zusätzliche Förderung erhält.
Jetzt gelte es erneut die Ärmel hoch zu krempeln und aufs Neue das Beste für unsere Region herauszuholen, so der Kreischef. Beide Kreisvorsitzenden versprachen mit Unterstützung ihrer Vorstandschaftsgremien die beiden Abgeordneten hier nach Kräften zu unterstützen.
Als weitere wichtige Säule für die Zukunft der Region sahen die Gesprächsteilnehmer das Thema Bildung. Auch hier müssen wir noch mehr Kraft investieren, damit unsere jungen Leute in der Region bleiben und nicht wegziehen, betonte Zintl.
Wir brauchen Antworten und Lösungen auf den demographischen Wandel und nicht ständig neue Studien hierzu, wie uns die jungen Leute aus den Händen gleiten und in Großstädte wegziehen. Zu diesem Thema vereinbarte die Runde eine Veranstaltung abzuhalten, bei denen Personalreferenten aus der Wirtschaft, die Wirtschaftskammern selber, sowie Vertreter von Hochschulen an einen Tisch gebracht werden. Dabei wird den Teilnehmern aufgezeigt, wo der Schuh tatsächlich drückt und welche Lösungsansätze man jungen Menschen heutzutage anbieten muss.
Neben dem Thema innovative Lernorte, erinnerte Reiß auch, dass viele teure Fachkräfte außerhalb Bayerns zu uns kommen, aber kaum einer hier in der nördlichen Oberpfalz bleibt.
Bei der letzten Säule, dem Thema Infrastruktur, ging der MdL auf die neuen Förderkriterien beim Thema DSL-Versorgung ein. Hier werden Kommunen mittlerweile mit bis zu neunzig Prozent gefördert. Wer jetzt immer noch nicht zugreift und aktiv wird, handelt verantwortungslos gegenüber seiner Kommune, appellierte Leonhard Zintl an alle Bürgermeister im Landkreis Tirschenreuth. Aber auch Kommunen, die bereits ein DSL-Netz errichtet haben, können dieses über diese sehr hohe Förderung weiter ausbauen. Der MdL steht hier für Informationen jederzeit gerne zur Verfügung, betonte dieser. Im Herbst plant der Landtagsabgeordnete zudem zusammen mit Albert Rupprecht eine Informationsveranstaltung zum Thema Dorferneuerung und Städtebauförderung mit vielen Top-Referenten. Hierbei sollen den jeweiligen Bürgermeistern Beispiele aufgezeigt werden, was und wie man mit welchen Mitteln etwas für seine Kommune bewirken und auch realistisch erreichen kann.

