Gedankenaustausch in der Bundeshauptstadt
Kemnath/Berlin. (mez)
Zu einem längeren Gedankenaustausch trafen sich wiederholt der Kreisvorsitzende der Mittelstandsunion Leonhard Zintl und der Obmann des Finanzausschusses im deutschen Bundestag MdB Hans Michlbach in der Bundeshauptstadt.
Themen waren dabei die Förderung der ländlichen Regionen, sowie deutsche und europäische Mittelstandsthemen. Vor allem über die Berufung Zintl´s in die MIT-Europakommission freute sich Michlbach und hofft hier für die Zukunft einen weiteren Verbündeten nicht nur für den bayerischen Mittelstand gefunden zu haben.
Eingangs gratulierte und bedankte sich Hans Michlbach, der als ehemaliger selbstständiger Unternehmer auch Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand ist, bei dem Kreisvorsitzenden der Tirschenreuther Mittelstandsunion.
Der Kreisverband macht mittlerweile regelmäßig auf sich und seine Arbeit aufmerksam, was nicht nur bis zu seinem Wahlkreis Coburg/Kronach durchgedrungen ist, betonte der MdB. Die Berufung von Zintl in die MIT-Europakommision, aber auch die Arbeit des Kreisverbandes auf Bezirks- undLandesebene verfolgt Michlbach seit längerem sehr aufmerksam.
Beide Teilnehmer vereinbarten sich weiterhin regelmäßig zu Mittelstandsthemen zu treffen und auch auszutauschen.
Ein wichtiger Punkt bei dem rund neunzig minütigen Treffen war dabei auch die ausufernde Regulatorik der EU bei Banken, die vor allem die kleineren Institute wie die ländlichen Volks- und Raiffeisenbanken, sowie Sparkassen trifft.
Immer neue Gesetze und Vorschriften verhindern hier die tägliche Beratung und Unterstützung der Kunden, so Zintl. Sogar der Gesetzgeber selbst scheint hier die eigenen staatlichen Behörden und Beamten mit ihren Vorgaben oftmals selbst zu überfordern, wie die tägliche Praxis beweist.
Leid tragender ist auch hier der für Arbeitsplätze sorgende Mittelstand, dessen Finanzierung und Unterstützung durch die ländlichen Hausbanken somit immer schwieriger wird.
Beide Gesprächsteilnehmer freuten sich über die Ankündigung des Bayerischen Finanzminister, noch im September einen Gesetzesentwurf zur Abschaffung der kalten Progression vorzulegen. Hier wird endlich einer zentralen Forderung auch des Mittelstandes nachgekommen, so Michlbach.
Engagierte Leistung von Mitarbeitern in Betrieben wird hier endlich Rechnung getragen und die entgeltliche Belohnung hierfür durch beispielsweise Mehrarbeit nicht durch höhere Steuern wieder zu Nichte gemacht. Die kalte Progression wirkt sich für die Bürger wie eine schleichende Steuererhöhung aus und Steuererhöhungen sind ganz sicher nicht die Interessen des Mittelstandes, gab ihm Leonhard Zintl recht. Das Interesse von Michlbach galt vor allem auch den großen europäischen Themen. Beide Politiker bekennen sich zu einem Europa der Regionen, die es zu stärken gilt. Brüssel darf hierbei aber nicht alles an sich reißen und bis ins letzte Detail regeln. Das geplante Freihandelsabkommen zwischen Deutschland und den USA sehen Zintl und Michlbach durchaus positiv. Es kommt nicht nur europäischen Großkonzernen zugute, sondern vor allem auch dem deutschen Mittelstand, betonte Zintl.
Die hohen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, sowie die Verbraucherstandards müssen dabei unbedingt beachtet werden. Zintl erwartet mit dem Abkommen nicht nur eine Ausweitung des Handels zwischen der EU und den USA, sondern auch, dass die Ausfuhr mit anderen Ländern ansteigen wird.
Beim Thema Meisterbrief mahnte der Kreisvorsitzende den MdB wachsam zu bleiben. Die europäische Union analysiert derzeit alle sogenannten „reglementierten Berufe“ und welche Alternativen es dazu gibt. Gerade der deutsche Meisterbrief mit seinen Standards dürfe aber nicht herabgestuft oder gar als Nachteil ausgelegt werden, dass Arbeitssuchende den Standort Deutschland meiden.
Auch das deutsche duale Ausbildungssystem hat sich bewährt. Dies ist ein entscheidender Grund für die niedrige Jugendarbeitslosigkeit bei uns gegenüber der in Europa, betonte Michlbach, irgendwo muss unser Gütesiegel „Made in Germany“ ja auch hergekommen sein. Weitere Themen waren die von Brüssel geplanten neuen Datennschutzverordnungen und Lebensmittelkontrollen, bei denen der Mittelstand und auch die Landwirtschaft betroffen sein wird.

